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Narzissmus in der Familie

Narzissmus in aller Munde – aber was ist Zuhause los, wenn Menschen mit narzisstischem Verhalten Eltern werden? Wie zeigt sich narzisstisches Verhalten und welche Auswirkungen hat das auf ein Kind? All diese Fragen und noch mehr beantworte ich dir in meinem Beitrag.

Zunächst versteht man unter „narzisstischen Eltern“ erstmal nur, dass ein oder beide Elternteile emotional belastet sind und letztlich eine Selbstwertproblematik fehlerhaft kompensiert wird. Grob gibt es zwei Formen von Narzissmus:

  1. Grandioser Narzissmus ist gekennzeichnet durch Grandiosität, Arroganz und dominantes Verhalten 
  2. Vulnerabler Narzissmus ist gekennzeichnet durch Anpassung, erstmal einer zurückhaltenden Art, unsicher und manchmal auch leicht depressiv (Opferhaltung)

Merkmale von Eltern mit narzisstischem Verhalten

Bei beiden Formen zeigen sich Menschen, die besonders charismatisch sind, interessant, unterhaltsam; mit denen man eine gute gemeinsame Zeit haben kann, die humorvoll sind und ehrgeizig. Dementgegen stehen Eigenschaften, wie Arroganz, Wunsch nach einer „besonderen“ Behandlung, einen ausgeprägten Wunsch nach Anerkennung, zumeist einen Mangel an Empathie – lenken Gespräche immer wieder auf sich und ihre Grandiosität und sie zeigen eine Selbstüberschätzung bei gleichzeitig bestehendem geringen Selbstwert, Scham und Angst. Eltern mit narzisstischen Zügen sind geleitet durch ein hohes Anspruchsdenken, zeigen Perfektion und sind sehr empfindsam. Häufig fühlen sie sich zurückgewiesen von anderen was dazu führt, dass sie diese abwerten und sich zurückziehen.

Es bestehen verschiedene Theorien über narzisstische Eltern, Jesper Juul beschreibt elterlichen Narzissmus wie folgt: „Narzisstische Eltern wollen glückliche und erfolgreiche Kinder, um sich selbst kompetent zu erleben. Sie stellen bewusst oder unbewusst eigen Bedürfnisse, Wünsche oder Ideen vor die Bedürfnisse des Kindes.“ Entscheidungen sind damit egozentrisch geleitet und berücksichtigen die Bedürfnisse der Kinder nicht.

Bedürfnisse haben keine Chance - Wachstumsunfähigkeit

Narzisstische Eltern sind häufig gestresst. Sie wissen was eine gute Elternschaft ausmacht und kommunizieren nach außen, dass sie das alles tun würden und sowieso alles für das Kind tun würden. Zumeist handelt es sich dabei aber um ihre konstruierte Welt, die nicht mit der Realität des Kindes übereinstimmt.  Bei genauem Hinsehen tun sie viel für sich selbst und wenig für ihre Kinder. Sie überschätzen ihre Fähigkeiten als Eltern völlig und unterschätzen ihr Kind stark „Das kann er/ sie nicht“. Das kann bis hin zu einem deprivaten Aufwachsen führen, besonders im Kleinkindalter. Das Kind wird besonders „rein“ gehalten und immer schick eingekleidet. Es darf sich und auch Zuhause nichts schmutzig machen. Es wird gefüttert oder angezogen, obwohl es das Kind selbst längst könnte. Häufig auch gegen den eigenen Willen. Diese Kinder dürfen nur geringe Erfahrungen machen und damit auch keine Fehler aus denen sie lernen können. Denn narzisstische Eltern können die Bedürfnisse ihres Kindes nicht sehen und damit nicht erfüllen. Mit den Emotionen des Kindes können sie nur schwer umgehen. Sie selbst haben vermutlich auch nie erfahren, wie es ist Bedürfnisse zu haben, die erfüllt werden oder Emotionen, die begleitet werden. So gelingt es ihnen bei allen Bemühungen nur schwer. Sie selbst geraten in große Not mit einem Kind, da sie immer wieder getriggert werden und mit sich, Emotionen und ihrer Kindheit konfrontiert. Für Kritik sind narzisstische Eltern häufig nicht zugänglich und fühlen sich verletzt. Ihre Gefühle können sie häufig nicht zeigen bzw. können mit Wut, Ärger, Trauer nicht umgehen und sind dann beleidigt und ziehen sich zurück. Sie können nicht erkennen, dass es dringend Handlungsbedarf gibt.

Das Kind als Erweiterung des eigenen Seins

Ein Kind kann dann auch zur Selbsterfüllung und eine Erweiterung des ihres Selbst werden. Gerne unterstützen sie alles was ihnen selbst Freude bereitet. Sie erfreuen sich daran sich selbst in ihrem Kind zu sehen und überschütten ihr Kind dann auch plötzlich mit Pflege, Interesse, Spielzeug und dann auch (Selbst)liebe. Häufig zählt hierzu auch die Verwechslung von materieller Liebe mit emotionaler Liebe. Kinder narzisstischer Eltern haben häufig jedes angesagte Spielzeug Zuhause, ob es zu den eigenen Interessen und der Entwicklung des Kindes passt oder nicht. Das Kind lernt, dass es geliebt wird, wenn es so ist, wie das narzisstische Elternteil es haben möchte. Wenn es sich kontrollieren lässt. Wenn es tut, was das narzisstische Elternteil möchte. Kinder lernen sich zu maskieren und eigene Bedürfnisse zu unterdrücken. 

Happy perfect family - not!

Nach außen zeigt sich eine wunderschöne und perfekte Familie. Statussymbole spielen eine große Rolle. Das dient der Selbstdarstellung und der eigenen Bedürfnisbefriedigung. Häufig sind narzisstische Eltern überaus engagiert und wirken aufopferungsfähig. Aber mit dem Blick nach Innen zeigt sich eine Leere und häufig selbst ein verletztes Kind, dass noch heilen muss. Selbst bei Rebellion des Kindes mit Wutanfälle, Gewalt oder auch eine extreme Anpassung, hohe Sensibilität sind diese Eltern nicht dazu in der Lage ausreichend Hilfe in Anspruch zu nehmen, da sie das Problem nicht erkennen. Es gibt verschiedene Ansätze, die Eltern mit sich, ihrem inneren Kind und auch mit ihrem Kind in Verbindung bringen können. Schaffen es Eltern sich darauf einzulassen, ist es möglich den narzisstischen Zirkel zu durchbrechen und diese Eigenschaften nicht an das Kind weiterzugeben. Folgen als Kind eines narzisstischen Elternteils:

Mutig sein - Kreislauf durchbrechen

Narzisstisches Verhalten ist nicht immer gleich ein toxisches Verhalten. In geringem Ausmaß sind Anteile von narzisstischem Verhalten denkbar für ein gesundes Aufwachsen. Das Problem? Kinder sind unheimlich loyal und glauben, dass dieses Beziehungsmuster normal sei. Eben auch dann, wenn es ein ungesundes Ausmaß annimmt. Das Kind geht davon aus, dass Beziehung eben so geht. Einige Personen mit narzisstischen Verhalten schaffen es ihr inneres Kind zu heilen, um dann auch ihrem Kind in einer starken Beziehung und gesunder Kommunikation begegnen zu können.

Erkennst du dich in den Beschreibungen wieder? Bist du Opfer narzisstischen Verhaltens? Oder möchtest du gerne mit deinem Partner/ deiner Partnerin ein Kind und ihr vermutet toxische Beziehungsmuster bei euch?

Meldet euch gerne bei mir und vereinbart einen Termin. Ihr wollt mehr? Dann nehmt Teil an meinem Programm MentorME oder connectME. Vermutlich wart auch ihr toxischen Beziehungsmustern ausgesetzt. Aber genau jetzt könnt ihr euch auf den Weg machen diese zu durchbrechen.

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Constanze

Hallo, ich bin systemische Einzel-, Paar- und Familientherapeutin und Logopädin. Mein Fokus liegt auf MORE ME MORE WE - Normalize therapy. Bei mir bist du richtig, wenn du dich für mental health, gesunde Kommunikation und eine starke Beziehung zu dir und anderen, interessierst. Erfahre mehr über mich auf meiner Website oder buche dir gleich hier ein Erstgespräch. Online oder vor Ort - ich freue mich auf dich!

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